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Baker McKenzie zeichnet in diesem Jahr Dr. Julia Hoffmann und Dr. Philipp Sebastian Tilk für ihre herausragenden Dissertationen mit dem Baker McKenzie-Preis aus. Seit 1988 vergibt die Anwaltskanzlei den mit 6.000 Euro dotierten Preis für mit ,summa cum laude‘ bewertete, am Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe-Universität entstandene wirtschaftsrechtliche Dissertationen und Habilitationen. Prof. Dr. Marc Gabriel, Partner bei Baker McKenzie, wird den Preis am kommenden Freitag, dem 3. Mai 2024 während der Promotionsfeier im Casino-Gebäude des Campus Westend überreichen. 

Dr. Julia Hoffmann wird ausgezeichnet für ihre Dissertation „Die Standardsetzung der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaften des Umweltrechts – Zulässigkeit, Grenzen und Folgen informeller Gesetzeskonkretisierung". "Behörden stehen, v.a. im Umweltrecht, immer wieder vor folgendem Problem: Sie müssen konkrete technische Anforderungen ihren Entscheidungen zugrunde legen, die sie jedoch nicht selbst ermitteln können. Der Blick in die Vorstellungen anderer Behörden erfolgt in der Verfassung z.B. der Papiere der umweltrechtlichen Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaften", so die Betreuerin der Arbeit, Prof. Dr. Indra Spiecker gen. Döhmann. "Julia Hoffmann zeigt, wie wenig die Versuche, unbestimmte Rechtsbegriffe kontrollierbar zu machen, den Anforderungen an moderne Normbildungspraktiken genügen können. Die Dissertation bringt die Wissenschaft und Praxis gerade im sensiblen Umweltregulierungsbereich erheblich weiter." 

Dr. Philipp Sebastian Tilk erhält den Preis für seine Dissertation „Die Quantifizierung des Vertrauens – Eine Untersuchung der Transparenzanforderungen an das Kreditscoring vor dem Abschluss von Allgemein-Verbraucherdarlehensverträgen am Maßstab des Bankaufsichts- und Datenschutzrechts“. Die Betreuerin des Werks, Prof. Dr. Katja Langenbucher, weist darauf hin, dass es um die doppelte Funktion der Kreditwürdigkeitsprüfung geht. Diese hat einerseits mit dem Geschäftsmodell der Bank und deren Eigenkapitalunterlegung zu tun, andererseits mit der verbraucherzentrierten Prüfung, ob eine Überschuldung droht: „Die Problemstellung ist v.a. im Kontext der KI-gesteuerten und auf sog. alternativen Daten beruhenden Kreditwürdigkeitsbeurteilung in den Fokus einer hoch aktuellen global geführten Debatte geraten. Der EuGH hat gerade zur SchuFa geurteilt und der europäische Gesetzgeber griff das Problem im Kontext des Verordnungsentwurfs für ein KI-Gesetz wie auch bei der Novellierung der Verbraucherkreditrichtlinie auf. Philipp Sebastian Tilk bearbeitet in seinem Werk den Komplex Scoring und Transparenz auf breiter interdisziplinärer Grundlage und lieferte durchweg sorgfältig begründete Vorschläge ab." 

"Der Baker McKenzie-Preis ist seit mehr als 35 Jahren fester Bestandteil unserer Nachwuchsförderung", so Prof. Dr. Marc Gabriel, der für Baker McKenzie als Preisstifterin einen Platz in der Auswahlkommission des Forschungsausschusses der Goethe-Universität einnimmt. "Unserer Kanzlei ist es seit jeher ein Anliegen, Nachwuchsjuristinnen und -juristen gezielt zu fördern, zuletzt mit dem Stipendium für Chancengleichheit. Mit diesem Stipendium, das Baker McKenzie 2022 als erste Kanzlei eingeführt hat, fördern wir jährlich 20 Jurastudierende, denen wegen kultureller, finanzieller oder familiärer Gründe der Zugang zum Juralernen erschwert ist."
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